Zeittafel von Nickenich

ca. 11000 v. Chr.

Ausbruch des Laacher See Vulkans

weit vor Chr.

Erste keltische Siedlungen

50 v. Chr.

erste nachweisliche Anwesenheit der Römer

1. Jahrhundert nach Chr.

Tumulus (Rundgrab)

5. Jahrhundert nach Chr.

Die Franken verdrängen die Römer

05. Mai 1069

Erste urkundliche Erwähnung als „Nethenis"

So soll die Urform des Ortsnames NIGIDIACUM sein und sowiel wie „Siedlung eines Mannes namens Nigidius heißen

1095

Gräfin Hedwig von Are wohnt in Nickenich

1163

In einer Urkunde der Probstei Buchholz (bei Burgbrohl) kommt Ritter Moritz von Nickenich als Zeuge vor.

1204

Theoderich von Nickenich ist Trierischer Ministerial in einer Urkunde des Trierischen Erzbischofs genannt.

1226

Herman von Nickenich schenkt dem Kloster Sankt Thomas 50 Morgen Wald

1245

Einem Ritter von Nickenich gehört ein Haus auf dem Alten Markte zu Andernach

1289

Ritter Ludwig von Nickenich stirbt als Stiftsherr von Sankt Kastor in Koblenz

1295

Die Ritter Meinfelder (die Brüder Heinrich, Theoderich und Theoderich der Jüngere) verzichten auf Patronatsrecht an der Pfarrkirche zu Nickenich

1369

Erwähnung der Burg zu Nickenich

1373

Erste urkundliche Erwähnung der Ritter Gramann von Nickenich

1376

Engelbert von Nickenich wird als erster mit dem „Weiherhof" und dem zugehörigen Gute belehnt.

1393

Krafft von Nickenich ist Inhaber der Burg Monreal

um 1400

Vorderstes Haus des „Weiherhofes" ist Sitz der Ritter v. d. Weiher zu Nickenich, das hintere Haus bewohnen die Ritter Gramann auch Gramannshaus genannt

1414

Ritter Hermann von Nickenich wird mit Gütern in Pommern an der Mosel belehnt

1416 Bruno Gramann von Nickenich erhält den Gramannshof
1418

Ein Richard Gramann 1 stirbt und wird in der Pfarrkirche zu Nickenich beerdigt

1420

Ritter Hermann von Nickenich schließt mit Otto von Trier einen Vertrag wegen Übernahme der Grimburg (Hochwald)

1432

Richard Gramann 2 der Sohn von Bruno Gramann erhält den Gramannshof

03. Mai 1435

Amtmann Hermann von Nickenich wird durch Erzbischof Ulrich von Trier mit 12 gerüsteten Reitern nach Kamp gesandt

1436 - 1446 Hermann von dem Weiher zu Nickenich ist Amtmann in Wittlich
1440

Johann von dem Weiher zu Nickenich ist Stiftsherr von Sankt Simeon in Trier

28. April 1447

Erzbischof Jakob verschreibt ihm für 1200 Gulden die Stadt Kaisersesch mit den zugehörigen Dörfern (amts- und Pfandweise). Die Schuld wird erst 1586 getilgt

Um 1450

Dr. jur. utr. Ritter Richard Gramann wird geboren

Studium: 1473 in Trier

Magistergrad in Löwen (Belgien)

Rechtswissenschaft in Bolgna und Ferarra

1451

Die Brüder Richard und Sivard Gramann verpfänden ihren Hof auf 10 Jahre um 80 Gulden an Michel von Altenahr

1466

Richard Gramann 3 wird vom Grafen Philipp von Virneburg mit einem Burglehen zu Kempenich und zugehörigen Gütern belehnt

1482

Johann Mant von Limbach verkauft den Weiherhof an RitterWilhelm v. Helfenstein

1482

Rückkehr von Dr. jur. utr. Richard von Gramann nach Nickenich

Er erhält die Pfründe eines Stiftsherren am Sankt Paulinus Stift zu Trier.

18. Jan. 1485 erteilt er als erzbischöflicher Richter eine Dispens

1484

Der Weiherhof ist in Besitz des Ritters Wilhelm vonHelfenstein (einstige Burg bei Ehrenbreitstein)

1488

Johann Gramann von Nickenich ist Bürgermeister von Andernach

1488

Johann Gramann ist Lehensrichter in einem Streit des Erzbischofs Johann von Trier gegen Ritter Kuno von Wunnenberg Richard Gramann ist Kirchherr in Niedermendig

1490

Ein Hermann von Nickenich wird zum Amtmann in Cochemund Ulmen ernannt

20. Mai 1492

Arnold Gramann wird vom Abt Rupprecht von Prüm die Genehmigung erteilt eine Rente seinem Vetter zu verpänden

1494 und 1501

Johann Gramann und seine Ehefrau Irmtraut zu Vallendar beschenken die Pfarrkirche zu Nickenich und machen sich um den Bau der Gramannskapelle verdient

1496

Die älteste Tochter Hermanns heiratet den Ritter Dietrich von Metternich zu Zievel

1502

Ritter Wilhelm v. Helfenstein verkauft seine Rechte am Weiherhof an Ritter Friedrich von Soetern (Hochwald)

1506

Sophie von Nickenich stirbt als Äbtissin des Augustinerinnenklosters Stuben bei Bremm an der Mosel

1510

Anton von Nickenich wird mit einem Viertel derGerichtsbarkeit in Hambuch belehnt.

Die Brüder Peter, Anton und Herman von dem Weiher zu Nickenich erhalten vom Kölner Erzbischof für 5000 Goldgulden pfandweise das sogenannte Nettegut bei Andernach. Peter und Anton waren beide Deutschordensritter und zwar Vorsteher der Ordensballei Köln.

1512

Ritter Johann Gramann v. Nickenich kauft das vordere Haus des Weiherhof für 600 Goldgulden von Ritter Friedrich von Soetern

10. Mai 1518

Johann Gramann stirbt

1528

Ritter Johann von dem Weiher zu Nickenich ist Amtmann in Kaisersesch

1540 Ein Ritter Georg von Nickenich weilt auf der Burg Tannstein in den Vogesen am Sterbelager des Trierischen Erzbischofs Johann von Metzenhausen

1546

Hermann von dem Weiher zu Nickenich heiratet Christine von der Leyen, die Tocher Bertholds und der Katharina Pallant

1560

Johann Gramann erwirbt einen Hof in Glees als Lehen von den Rittern Georg und Bartholomäus von der Leyen, Herren zu Olbrück

1616

Anna von dem Weiher zu Nickenich stirbt als Äbtissin (seit 1578) des Benediktinerstiftes Oberwerth (Koblenz) mit ihr Erlischt das Geschlecht der Ritter von dem Weiher zu Nickenich

1677

Bau des Burgtores

1742

Gründung der Schützenbruderschaft Sankt Sebastianus

Um 1785

Feststellung der Baufälligkeit des alten Kirchengebäudes: siehe auch Vistationsbericht von 1828

1828

Gründung des Kirchenchores Cäcilia

1848

Fertigstellung der jetzigen Pfarrkirche unter Einbeziehung des noch vorhandenen Kirchturms. „unter Beibehaltung des uralten, aus dem 12. Jahrhundert stammenden Turms, welcher 1772 etwas abgetragen und mit einem neuen Helm versehen worden ist" Quelle: Denkm. RgBz Cblz. 429 in 4, 106)

Architekt: von Lassaulx

1895

Einwohnerzahl: 1479

1904

Gründung des Sportvereins

Gründung des Männerchores

1929

Gründung des Tambour-Corps Nickenich

Juli 1931

Fund eines röm. Nischengrabes

Am NW-Ausgang von Nickenich kamen im Juli 1931 bei Ausschachtungs-arbeiten für die Badeanstalt behauene Steinblöcke zutage, die die Begräbnis-stätte eines röm. Landgutes bezeichnen. Die teilweise skulptierten Steine lagen zerbrochen in geringer Tiefe in einer feuchten Wiese. Das Material ist körniger, gelblich weißer Kalkstein vom oberen Moseltal. Es handelt sich um Reste eines Grabmonuments, das teilweise ergänzt werden konnte. 3 Figuren stehen in je einer Nische mit je einer Breite vn 64 cm und mit 1,63 bzw. 1,62 m annähernd gleich hoch. Die beiden erhaltenen Nischen verbreitern sich ganz leicht nach oben. Die Figuren standen auf einem Sockel, von dem sich ein mächtiger Block (L 1,12 m, B0,78 m, H 0,49 m) aus Tuffstein der unmittelbaren Umgegend fand.

Die beiden Männer in den Nischen links und rechts (nur noch der untere Teil erhalten) sind mit Mantel (pallium) bzw Toga bekleidet und tragen in der linken die Bürgerrechtsrolle. In der Mitte eine Frau mit Kind, das letztere gekleidet wie der Mann links. Die Frau trägt über dem einheimischen Kleid den röm. Mantel. Die Frisur ist einheimisch. Über dem Grabmal eine Sphinx und widderschlagende Löwen.

Aus der Gesamtkonzeption ist zu schließen, daß es sich bei dem Verstorbenen um eine hochgestellte Persönlichkeit, vielleicht einen hohen Magistrat handelt.

Das Monument gilt als eines der wichtigsten Zeugnisse für die Mitte des 1. Jhn Chr herrschenden Kunstströmungen am Mittelrhein.

Aufstellungsort: Rheinisches Landesmuseum Bonn

Fund eines röm. Tumulus

„Im Zusammenhang mit dem Nischengrabmal aus Nickenich wurde auch ein Rundbau bei den Grabungen ermittelt. Ein zylindrischer Körper aus Tuffsteinquadern ((Dm 7m, H 2,5m) mit leicht vorspringendem reich profiliertem Gesims ummantelt den Fuß eines Erdhügels. Zwischen Sockel und Gesims waren 3 Quaderschichten von durchschnittlich 0,60m Höhe. Annähernd 70 % der Quader sind erhalten, in situ fand sich noch die Sockellage und ein Teil der ersten Quaderschicht. Aus dem Befund läßt sich die Höhe des Denkmals auf etwa 4,30 m berechnen. Der Bau war ein Kenotaph (Leergrab) eine Grabkammer fehlte. Von besonderer Bedeutung ist jedoch eine Inschriftenplatte aus Kalkstein (H 0,74m B 0,88m), die 0,47 m über dem Sockelabsatz in den Tuffsteinmantel eingelassen war. Der gesamte Tumulus, aber insbesondere die Inschrift ist ein guter Beleg dafür, daß trotz der Eroberung der Rheinzone durch die Römer die einheimische z.T keltische Bevölkerung weitestgehend ihre ethnischen Gewohnheiten und angestammten Eigentümlichkeiten noch lange Zeit beibehielt. Dies galt besonders für die Sprache, wie sich dies auch an der Grab-inschrift von Nickenich erkennen läßt. .................

Der bis in Einzelheiten durchaus römisch empfundene Inschrifttext nennt Namen, die weitgehend keltischen Ursprungs sind. Datiert wurde das Grabmal in die Mitte des 1. Jahrhunderts nach Chr.

Der Tumulus von Nickenich ist im Hof des Rheinischen Landesmuseums Bonn

Rekonstruiert wiederaufgebaut."

Quelle 2)

1931

Eröffnung einer Freiluftbadeanstalt

1959

Gründung des Nickenicher Carneval-Vereins

1960

Fund einer röm. Grabkammer im Bereich der heutigen Römerstraße

1973

Beginn der Partnerschaft mit Montfort L`Amaury bei Paris

Dez. 1981

Eröffnung des Freizeitbades „Lavamaar"

12. Jan. 1982

Gründung der Schachfreunde Nickenich

1987

Baugebiet Heidental II

1988

Gründung des Tennisclub TC Nickenich

1993

Gründung des Fördervereins der Frw. Feuerwehr Nickenich

1997

Einwohnerzahl: 3648

1999

Einwohnerzahl: 3703

2000

Einwohnerzahl: 3680

2001

Beginn des Nachbau des Tumulus (ca. 50 m vom Fundort) aus dem 1. Jahrhundert nach Chr.

 

Quellen:

1) Nickenich in der Pellenz Ein Heimatbuch von Dr. Carl Wilkes, 1925

2) Heinz Küppers „Die Römer in Rheinland-Pfalz" Stuttgart 1990

3) Johannes Andernach „Nickenich in Bildern und Zeichnungen" 1978

4) Dr. Philipp de Lorenzi: Beiträge zur Geschichte sämlicher

Pfarreien der Diöcese Trier. II. Regierungsbezierk Koblenz,

Trier 1877, unveränderter Nachdruck 1984

Für Ergänzungen der Zeittafel sind wir dankbar!